iPhone mit Apps

Apples neues Gebührenmodell für iOS: Das müssen App-Entwickler jetzt wissen

Ab März werden auch kostenfreie iOS-Apps mit Gebühren belegt. Erfahren Sie, wie Gebühren abgefedert & gar umgangen werden können.

Author Adrian Schmid

Adrian Schmid

26. Januar 2024

Im Zusammenhang zum Gesetz digitaler Märkte (DMA) ruft Apple zu umfangreichen Neuerungen auf. Neben Änderungen und Schutzmaßnahmen für deren Apps und Schnittstellen treten im März 2024 auch neue Geschäftsbedingungen in Kraft. Diese Aktualisierung betrifft eine Reihe von Diensten, wie auch Apples hauseigene App-Stores. Für iOS-Anwendungen fallen unter der sogenannten Core Technology Fee künftig Gebühren für App-Installationen an, selbst wenn es sich um kostenlose Apps handelt.

Hintergrund der Gebührenankündigung von Apple

Laut dem Tech-Konzern aus Kalifornien sind die neuen AGBs notwendig, um den Anforderungen des DMA zu entsprechen. Da Apple eigenen Aussagen zu Folge einen Mehrwert für Unternehmen und Entwickler schafft, wird die Einführung verschiedener Gebührenmodelle gerechtfertigt. Da es sich hier jedoch um Pflichtanpassungen handelt, geschieht diese Einführung unter dem Deckmantel des EU-Gesetzes.

Die Anpassungen umfassen unter anderem Vertrieb und Auffindbarkeit von Apps im (iOS-)App Store, sowie die sichere Zahlungsabwicklung über jene.

Welche Gebühren fallen für iOS-Apps künftig an?

Die gute Nachricht zuerst: Sofern sich Ihre Anwendungs-Installationen unter einem jährlichen Schwellenwert befinden, bleiben sie kostenlos. Dieser Wert liegt für iOS-Apps laut dem Unternehmen bei aktuell 1.000.000 Installationen pro Jahr.

Ab jeder weiteren Installation fällt dann eine Core Technology Fee von 0,50 € an. Diese wird pro App-Erstinstallation berechnet und gelten für einen Zeitraum von einem Jahr. Angenommen, eine App verzeichnet in der EU 1.400.000 Installationen pro Jahr, dann kostet das eine monatliche Gebühr von 16,667 €.

Ja, richtig gelesen – pro Monat. Bei 1.800.000 Installationen sind es bereits 33.333 € die entrichtet werden müssen. Für die Kalkulation der Gebühren stellt Apple übrigens einen Rechner zur Verfügung.

Können die Gebühren abgefedert werden?

Die Einführung der Core Technology Fee bringt im gleichen Zug auch eine Lockerung der Provision: App-Entwickler können entweder eine 17-prozentige Provision für App-Verkäufe und In-App-Käufe zahlen oder einen reduzierten Satz von 10 Prozent, wenn sie Teil des Apple Small Business Program sind.

Neben dieser Lockerung können die anfallenden 0,50 € pro App durch Preiserhöhungen bei kostenpflichtigen Apps abgefangen werden. Gerade betroffene Freemium-Apps können es sich dann nicht mehr leisten, kostenfrei angeboten zu werden. Entwickler müssen hier früher oder später ein Preisschild setzen.

Zwar gibt es Lösungen, um die Gebühr abzufedern. Innerhalb des Apple-Ökosystems können sie jedoch von sowohl Premium-, als auch Freemium-Apps, nicht vollständig umgangen werden.

Wie können Apples Gebühren umgangen werden?

Die Einführung der Core Technology Fee ist eine hervorragende Möglichkeit für Entwickler ihre Flügel nach weiteren Möglichkeiten auszustrecken. Konkret bedeutet das, Apps nicht nur in anderen App-Stores wie Googles anzubieten, sondern auf hybride oder gar ganzheitliche Web-Lösungen zu setzen.

Denn auch im Google Play Store sind Sie an Regeln gebunden, die der Betreiber vorgibt. Ob und wann Google eine ähnliche Regelung wie Apple schafft, bleibt deshalb abzuwarten.

Selbstverständlich darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass Sie von der hohen Reichweite der jeweiligen Stores profitieren. Ihre hohen Installationszahlen kamen deshalb sicher nicht von ungefähr. Nutzen Sie Ihren Bekanntheitsgrad und lassen Sie sich das Momentum nicht entgehen, eine webbasierte Lösung als Alternative oder gar Ersatz zu entwickeln.

Native Gerätefunktionen im Browser nutzen

Native Funktionen von iPhones und iPads wie Kamera, Gyroskop-Sensor oder Datei-Upload sind schon lange im mobilen Browser angekommen. So können ganze AR-Anwendungen oder sogar Livestreams in Safari, Google Chrome oder Firefox des iPhones oder iPads lauffähig gemacht werden.

Geringe Entwicklungskosten durch hybride Apps

Auch wenn Sie Ihre App weiterhin über den AppStore vertreiben möchten, so bietet es sich an, diese auf ein hybrides Technologie-Stack zu wechseln. Nicht nur verringert sich die Komplexität der gesamten Anwendung. Auch eröffnet sich Ihnen die Möglichkeit, Ihre App auf allen gängigen Geräten zur Verfügung zu stellen. So sind Android, iOS und Browser mit einer einzigen Code-Basis abgedeckt.

Und sollten Sie doch mal keine Lust mehr auf AppStores und hohe Gebühren haben – eine Browser-Anwendung gibt es dann schon.

Zusammenfassung

Apple zieht die Preise für Apps in der EU an. Klar, dass durch die vielen Gesetztesauflagen einiges an Arbeit den Tech-Konzern angefallen ist. Man darf deshalb damit rechnen, dass auch Google in ähnlicherweise nachzieht, denn DMA betrifft alle Tech-Konzerne.

Ein Grund mehr, sich breiter aufzustellen und von hybriden Web-Lösungen zu profitieren, um sich nachhaltig unabhängiger von Apple und Co. zu machen. Als Experten für individuelle Softwareentwicklung verfügen wir über langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Apps und Web-Apps. Gerne beraten wir Sie zu Ihrer App und zeigen Ihnen mögliche Lösungsansätze auf.

Author Adrian Schmid

Adrian Schmid

Adrian entwickelt Full-Stack-Webanwendungen, ist DevOps-Enthusiast und ein großer Fan von benutzerzentriertem Design.

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